Schnauzenschmaus

Wann ist ein Hund ein Senior?

Was Seniorenhunde brauchen

Ein Hundeleben ist leider nicht so lang wie das von uns Menschen, und somit haben wir alle irgendwann einen Seniorhund daheim. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass wir das Altwerden unseres liebsten Tieres miterleben. Doch wir müssen uns dem Altern unserer Hunde und deren Herausforderungen dabei nicht einfach ergeben. Mit etwas Wissen und einigen Tricks, können wir unseren Hunden, wenn sie alt werden, helfen, damit sie ihr hohes Lebensalter noch bestmöglich genießen können.

In diesem Blogbeitrag erklären wir dir, ab wann dein Hund wirklich ein Senior ist und was es dann von dir braucht und wie du ihm im Lebensalter unterstützen kannst.

Ab wann ist ein Hund ein Senior?

Früher hat man davon gesprochen, dass ein Menschenjahr in etwa 7 Hundejahren entspricht. Dies ist aber heute mittlerweile überholt, da man festgestellt hat, dass kleine Hunde älter werden als größere Rassen. Somit unterscheidet sich auch das „Einstiegsalter“ für das Seniorenleben eines Hundes.

Grob kann man sagen, dass kleine Hunderassen, wie Chihauhau oder Yorkshire ab dem Alter von etwa 10 Jahren als Senior gelten. Große Hunderassen wie Bernersennen oder Labrador hingegen gelten bereits ab etwa 7 Jahren als Senioren.

Aber am Ende ist man nun mal nur so alt, wie man sich fühlt, und jeder Hund ist individuell. Es gibt Hunde, die mit 12 noch wie die Wilden über die Wiese springen, wohingegen mancher Hund mit 6 bereits sein Rentenalter einläutet.

seniorhund liegt seniorenhund

Woran erkenne ich, dass mein Hund alt wird?

Im Alter verändert sich der Körper und so gibt es auch einige Anzeichen, die zeigen, dass dein Hund langsam alt wird. Damit du die Anzeichen deuten kannst, nennen wir dir hier einige größere Anzeichen.

Äußerliche Veränderung beim Seniorhund

Fell und Haut
Mit dem Alter verändert sich häufig das Fell der Hunde. Auch Hunde bekommen graue Haare und diese sind vor allem oft am Kinn zu erkennen. Außerdem können sich die Fellstruktur und Farbe ebenfalls verändern. Sollte das Fell deines Hundes brüchig und stumpf werden, lohnt es sich, deinen Hund in diesem Bereich zu unterstützen, mit passenden Ölen wie Lachsöl und auch einer Kräuterkombination, die das Fell und die Haut stärkt.

Augen
Auch die Augen lassen im Alter gerne nach. Neben der Grauen-Star Erkrankung, die zu einer Einschränkung der Sehfähigkeit führt, kommt es im Alter auch oft zu einer ganz natürlichen Eintrübung der Linsen, was jedoch nicht bedeuten muss, dass dein Hund blind wird.

Stubenreinheit
Mit dem Alter lässt nicht nur das Gedächtnis nach, auch die Fähigkeit des Anhaltens kann im Alter schon mal eine Herausforderung werden. Sollte dein Hund häufiger auslaufen und das vor allem über Nacht oder bei längeren Anhaltephasen, solltest du ihn grundsätzlich auf eine Blasenentzündung prüfen lassen. Ist diese ausgeschlossen, kann man aber meist von einer ganz klassischen Altersschwäche der Blase ausgehen. Versuche, die Anhaltephasen für deinen Hund zu verkürzen, um es ihm leichter zu machen. In der Nacht und für längere Phasen kann man sonst auch mit Windeln für Hunde aushelfen.

Geistige Veränderung

hund gähnt und entspannt

Nicht nur der Körper spielt beim Altern beim Hund nicht mehr ganz so gut mit. Auch im Kopf wird es manchmal schwierig. Der Kopf und das Denken werden langsamer und sie können auch Sachen vergessen. Wenn dein Hund also vergisst, was du von ihm möchtest, oder auch sein Bett nicht mehr findet, kann das ein deutliches Anzeichen dafür sein, dass der Kopf nicht mehr so will.

Vor allem auch bei Hunden, die in ihrem Leben traumatisiert wurden, wie durch Gewalttaten, passiert es, dass die Tiere Dinge durcheinanderbringen und daher verängstigter oder aggressiver werden, als man sie eigentlich kennt. Wichtig ist zu verstehen, dass dies keine böse Absicht ist. Man kann es mehr mit Demenz vergleichen. Unsere Hunde vergessen Dinge und bringen alte Erinnerungen wieder hervor, als ob dies gerade ihre Realität wäre.

Um deinem Hund dabei zu helfen, lange fit im Kopf zu bleiben, übt euch gemeinsam in Denkaufgaben oder mit dem einen oder anderen Trick. Und wenn das Altern und Vergessen dann kommt, kannst du deinem Hund nur mit viel Verständnis entgegenkommen. Bei Problemen in der Orientierung kannst du deinem Hund mit einer Begrenzung des Wohnraums helfen. Denn in einem Raum kann man sich nicht ganz so schnell verlaufen, wie in einem ganzen Haus.

Was dein älterer Hund braucht

Das, was dein älter werdender Hund wohl am meisten braucht, ist Verständnis. Altern ist etwas ganz Normales, was sich eben nicht verhindern lässt. Der Körper wird langsamer und träger und auch das Gedächtnis deines Hundes wird nicht gerade besser. Es gibt auch Hunde, die im Alter unter einer Art Demenz leiden, auch wenn dies eher selten ist.

Du kannst deinem Hund diese Veränderungen nicht abnehmen, aber du kannst deinem Hund bestmöglich im hohen Alter unter die Arme greifen, um ihm die letzten Lebensjahre so angenehm wie möglich zu gestalten.

Passe den Alltag und die Umgebung bestmöglich an die Bedürfnisse deines Hundes an. Sorge für ein weiches Bett, ein warmes Plätzchen und hilf mit häufigeren Pullerpausen, den Alltag zu erleichtern.

Ernährung für einen alten Hund

Mit den körperlichen Veränderungen kommen manchmal auch neue Anforderungen ans Futter zustande. Fehlende Zähne und eine trägere Verdauung machen es vielen alten Hunden nicht gerade leicht. In unserem Blogbeitrag „Seniorenfutter“ kannst du alles Wichtige zur Ernährung für einen Seniorenhund nachlesen und erfährst, wie du mit leichten Futteranpassungen bereits eine große Unterstützung für deine Fellnase schaffen kannst.

Trockenfutter für Senioren

Immer wieder kommen wir mit Hundebesitzern in Kontakt, die uns von der Schwierigkeit berichten, kein passendes Trockenfutter für ihren Seniorhund zu finden. Durchfall, Magengrummeln und Blähungen sind hier die bekanntesten Symptome.

Das Problem ist hierbei oft nicht mal das Futter an sich, sondern einfach die veränderte Verdauung des alten Hundes, die mit der Verarbeitungsstufe des Trockenfutters nicht mehr zurechtkommt. Trockenfutter ist nach der Verarbeitung für die leichtere Handhabung getrocknet, bringt damit aber gleich zwei Herausforderungen für deinen Senior mit sich. Zum einen muss das Futter im Magen deines Hundes erst mal wieder mit Wasser versorgt werden, wovon viele Hunde im Alter ohnehin schon zu wenig zu sich nehmen. Zum anderen bedeutet das wiederum eine noch längere und anstrengende Verdauungsphase für den im Alter träge gewordenen Darmtrakt deines Hundes.

Kurz gefasst ist die Ursache für die Probleme oft, dass das Trockenfutter für Seniorenhunde zu stark verarbeitet wurde. Die beste und einfachste Lösung ist hier dann eine Umstellung auf ein verdauungsschonendes Nassfutter. Dein Hund muss im Magen und Darm weniger arbeiten und bekommt durch die Feuchtigkeit im Futter gleich noch eine bessere Wasserversorgung und die Niere wird somit geschont.

Futter alter hund

Ergänzungen für Senioren

Um deinen Senior bestmöglich zu unterstützen, kannst du mit ein paar simplen Ergänzungen aushelfen.

Lachsöl
Lachsöl hat eine ideale Kombination von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und unterstützt deinen Hund von der Verdauung bis hin zum Fell. Ein Esslöffel am Tag ist bei einem großen Hund ideal.

Grünlippmuschel
Grünlippmuschel fördert den Aufbau und Erhalt der Gelenkflüssigkeit und kann somit bei Gelenkschmerzen entgegenhelfen beziehungsweise vorbeugen.

Darmunterstützende Kräuter wie Brennnessel
Brennnessel kann ein wahres Wundermittel für die Verdauung und auch das Immunsystem sein. Aber auch viele andere bei uns heimische Kräuter können die Gesundheit deines Seniors ideal unterstützen.

Teufelskralle
Altersschmerzen sind leider bei vielen Hunden ein bekanntes Thema. Vorsichtig und genau dosiert können Kräuter, wie Teufelskralle oder Yucca, auf natürliche Weise als Schmerzmittel eingesetzt werden und somit deinem älteren Hund Erleichterung verschaffen.

Pflege im Alter

Auch in der Pflege deines Seniorhundes sind kleine Veränderungen notwendig. Durch die oft reduzierte Bewegung kann es nötig sein, die Krallen deines Hundes häufiger zu trimmen.

Ebenso können Umwelteinflüsse wie Kälte und nasses Wetter für deinen Hund im Alter belastender sein. Hier kann ein Regen- oder Wintermantel sinnvoll sein, um deinen Hund vor einer Unterkühlung und somit einer Erkrankung zu schützen.

Ein warmes Plätzchen und viele Streicheleinheiten sind im Alter natürlich auch unerlässlich und sollten mehrfach täglich vorgenommen werden😉

Vorsorge ist die halbe Miete – aber später kann man auch noch helfen

Alles in allem kann man wohl sagen, dass jeder Hund, egal ob jung oder alt, seine ganz eigenen Herausforderungen hat. Sie werden im Alter zwar oft nicht weniger, doch trotzdem kann man mit kleinen Anpassungen im Alltag und der Ernährung große Veränderungen und auch Erleichterungen für dich und deinen Liebling schaffen.

Vor allem bei Ergänzungen solltest du aber nie alleine und ohne Beratung vorgehen. Nutze ein Gespräch bei einem Tierheilpraktiker oder Ernährungsberater, wie uns, um potenzielle Unterstützungen für deine Fellnase abzustimmen. Eine Ergänzung sollte nur nach vollständiger Berücksichtigung der Gesundheitsgeschichte und der Bedürfnisse deines Hundes genutzt werden.

Wenn du dir Unterstützung in diesem Bereich oder allgemein bei der Vorsorge mit einem guten Naturfutter und den passenden Ergänzungen wünscht, sichere dir gerne eine kostenlose Futterberatung bei uns.

alter Hund wiese

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