Schnauzenschmaus

Ohrenentzündung beim Hund

Was die Ernährung mit den Ohren zu tun hat

Dein Hund hat dauernd wiederkehrende oder anhaltende Ohrenentzündung? Vielleicht könnte dein Hundefutter dahinterstecken. Für viele erste mal ein völlig verrückter Gedanke, doch da gibt es tatsächlich einen engen Zusammenhang, der sehr oft übersehen wird und weshalb unsere Tiere dann lange leiden müssen, bis die wirkliche Ursache für die Ohrenentzündungen beim Hund gefunden wird.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, alles, was du zum Thema Ohrenentzündung als Hundebesitzer wissen solltest. Außerdem erklären wir, wie die Ohren mit der Ernährung deines Hundes zusammenspielen und wie du den Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen Futter und Ohrenentzündung beim Hund ausmachen kannst.

Hund bei Tierarzt Ohrenentzündung beim Hund

Warum Ohrenentzündungen beim Hund so oft vorkommen

Otitis, eine Ohrenentzündung bei Hunden, ist genauso unangenehm, wie es sich anhört, und es haben auch schon manche von uns selbst erleben müssen. Sie gehört zu einer sehr häufigen Erkrankung beim Hund und kann viele Ursachen haben. Oft sind hierfür Bakterien, Pilze, Milben, Fremdkörper oder auch eine Allergie ein Auslöser.

Verstärkt wird die Wahrscheinlichkeit einer Ohrenentzündung auch durch die körperlichen Gegebenheiten deines Hundes. Hängende Ohren, ein enger Gehörgang oder auch viele Haare im Ohr fördern natürlich ein Ohrklima, das anfälliger für eine Infektion ist.

Prädestinierte Rassen sind hier etwa der Cocker Spaniel oder Retriever im Allgemeinen. Entsprechend solltest du bei solchen Hunden mehr Ohrhygiene betreiben und die Ohren immer im Blick behalten.

So erkennst du die Anzeichen einer Ohrenentzündung

Ohren kratzen bei Ohrenentzüundung beim Hund

Viele Ohrenentzündungen werden erst sehr spät erkannt, weshalb es wichtig ist, die Symptome zu erkennen, um schnell helfen zu können. Zu den bekanntesten Symptomen gehören hierbei das Kopfschütteln und Kratzen an den Ohren. Beim Prüfen der Ohren ist dann oft eine Rötung in den Ohren oder auch eine Schwellung zu erkennen. Wenn braunes Sekret, unangenehmer Geruch oder sogar Blut zu erkennen ist, sollte umgehend gehandelt und ein Tierarzt aufgesucht werden, um die Ursache hierfür ausfindig zu machen.

Beachte hierbei, dass eine Ohrenentzündung sehr schmerzhaft für deinen Hund ist. Es kann also sein, dass er sich von dir überhaupt nicht ans Ohr fassen lassen möchte oder gar nach dir schnappt. Nimm sein Verhalten also nicht persönlich, wenn dein Hund unruhiger und angespannter ist durch die Schmerzen.

Ursachen im Detail: Von Allergien bis Ernährung

Für Infektionen im Ohr gibt es viele Auslöser und es ist wichtig, diese herauszufinden und nicht nur die Entzündung zu behandeln und davon auszugehen, dass sie einfach nicht wiederkommt. Spätestens beim zweiten Auftreten sollte ernsthaft auf Ursachensuche gegangen werden. Denn bei wiederkehrenden Ohrenentzündungen ist das nicht dein wahres Problem, sondern nur ein Symptom, dass irgendwas bei deinem Hund nicht stimmt.

Als äußerer Einfluss für eine Ohrenentzündung kommen oft Bakterien, Hefepilze, Milben oder Fremdkörper infrage. Neben der Behandlung der Entzündung selbst, sollte hier das Thema Ohrenhygiene näher hinterfragt und gegebenenfalls bei euch in Zukunft eine höhere Aufmerksamkeit bekommen. So wie wir regelmäßig unsere eigenen Ohren putzen, sollten wir das auch bei unseren Tieren machen. Nur dabei bitte nicht mit Wattestäbchen. Mehr zum Thema Ohrenhygiene kannst du unten lesen.

Wenn kein äußerer „Angreifer“ auszumachen ist, kann die Ursache oft im Inneren des Hundes liegen, und auch Bakterien und Hefepilze sind oft Anzeichen dafür, dass es Probleme im Darm deines Hundes gibt. Doch wie eigentlich?

Grob und vereinfacht erklärt: Der Darm verarbeitet alles, was in dein Tier hineinkommt, und filtert sowohl wichtige Nährstoffe, als auch nicht so wertvolle Sachen, wie Zucker und minderwertige Proteine (z. B. Schlachtabfälle) aus dem Futter heraus und setzt sie im Körper um. Wenn Inhaltsstoffe dabei sind, die dein Hund nicht richtig abbauen kann, weil sie eben minderwertig oder für deinen Hund nicht verdaubar sind (Allergie), werden diese versucht, wieder aus dem Körper zu leiten. Das passiert über viele Arbeiten und der Körper nutzt viele Ausgänge dafür. Blähungen, Durchfall, Tränenflüssigkeit, aber auch Drüsen für den Ohrenschmalz. Weiterhin können auch fehlende Mineralstoffe oder im Körper gesammelte Schadstoffe Allergiesymptome hervorrufen, worunter unter anderem Pfotenlecken, aber auch Ohrenreizungen gehören.

Der Körper deines Hundes ist durch die ganze Arbeit, die er beim Verdauen von schlechten Inhaltsstoffen leisten muss, geschwächt. Das Immunsystem leidet und dein Hund wird für Infekte anfälliger. So können erneute Ohrenentzündungen viel leichter auftreten.

Im Körper deines Hundes passiert natürlich noch viel mehr, doch weil eben so viel durchs Futter ausgelöst wird, lohnt sich bei wiederkehrenden Erkrankungen immer ein Blick aufs Futter und eine Beratung mit einem Ernährungsberater in Form einer Futterberatung.

Ohrenentzündung beim Hund natürlich behandeln – geht das?

Wenn die Ohrenentzündung aber erst einmal da ist, muss diese auch behandelt werden. Bei leichten Reizungen kann bereits regelmäßiges Reinigen mit lauwarmem Wasser oder passenden Produkten für Hundeohren helfen, überflüssigen Schmalz und Verunreinigungen zu entfernen und Linderung zu schaffen.

Auch naturheilkundliche Ansätze wie Kräuter und Öle können hier sanfte Unterstützung leisten. Sie sollten aber immer mit einem Tierheilpraktiker oder Tierarzt abgestimmt werden.

Wenn es zu Blut, schleimigem Ausfluss oder Schwellungen kommt, sollte aber immer ein Tierarzt aufgesucht werden, um abzuklären, ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist.

Auch während der Behandlung kannst du bereits den Weg mit einer Ernährungsberatung angehen. Denn eine Ohrenentzündung aufgrund von schlechtem Futter wird nicht langfristig weggehen, wenn du nur die Symptome behandelst. Eine Abklärung und Anpassung im Futter sind hierbei notwendig, damit die Belastung von innen heraus aufhört. Dies benötigt auch etwas Zeit, denn der Körper muss die Schadstoffe im Körper erst einmal abbauen, und das geht nicht innerhalb weniger Tage. Geduld und enge Zusammenarbeit mit Tierarzt/Heilpraktiker und Ernährungsberater sind hier Gold wert.

Hund Ohrenentzündung beim Hund

Ernährung und Ohrenentzündung – der unterschätzte Zusammenhang

Was genau löst nun aber die Probleme im Futter aus? Leider kann das erst mal vieles sein. Daher hier einmal die häufigsten Problemstellen

Minderwertige Inhaltsstoffe

Das sind oft Schlachtabfälle und diese muss man erst mal in der Deklaration erkennen. Denn in den Inhaltsstoffen steht natürlich nicht „Krallen, Federn, Schnäbel“ und Ähnliches. Oft verstecken sich diese Inhaltsstoffe hinter Begriffen wie „Geflügelprotein“, „Geflügelmehl“, „Geflügel“. Also überall, wo nicht klar drinsteht, was vom Tier es genau ist. Die Tierart kann hierbei nach Belieben ausgetauscht werden.

Wie du Schlachtabfälle besser erkennen kannst, erfährst du auch ausführlich in unserem Blogbeitrag „Schlachtabfälle im Hundefutter“ und das Lesen lohnt sich wirklich, da noch immer der Großteil an Hundefuttern mit Schlachtabfällen arbeitet.

Zusatzstoffe

Die Liste an Zusatzstoffen wird heutzutage in Produkten immer länger, und manche davon sind für sensible Tiere Auslöser von Reaktionen. Vor allem, da Hunde auf viele Dinge viel sensibler reagieren als wir Menschen. Oft sorgen so gewisse Konservierungsstoffe für Reaktionen wie Pfotenlecken oder auch Reizungen der Schleimhäute.

Allergien

Der Punkt kommt mit Absicht erst jetzt, denn oft vermuten wir Allergien, doch einer der oberen Punkte trifft viel häufiger zu. Trotzdem gibt es natürlich Allergien und auch sie können Auslöser sein. Am häufigsten kommen hierbei Geflügel-, Rind- oder auch Getreideallergien vor.
Achtung aber bei „Hyperallergie“-Futter. Diese Futtersorten sind meistens nicht für eine langfristige Fütterung gedacht, da sie nicht ideal für den Hund aufgestellt sind und die Gefahr einer Mangelernährung besteht. Bei einem Verdacht auf eine Allergie lohnt also immer eine Ernährungsberatung und eine Wahl eines gut aufgestellten Futters, das nicht gleich hyperallergen ist, wie Pferd oder Känguru.

Weitere Ursachen

Es gibt immer Sonderfälle und kleinere, seltenere Probleme, von denen ich aber vollständigerweise noch einige Dinge nennen möchte. Manche Hunde reagieren auf zu viele Einfachzucker im Futter (FOS, MOS, Zucker, Zuckerrüben, Süßkartoffel) oder sind sehr anfällig aufgrund eines Mineralstoffungleichgewichts (künstliche Mineralstoffe, die vom Hund nicht gut aufgenommen werden, oder falsches Barfen/Selbstkochen).

Was du im Alltag zur Vorbeugung tun kannst

Schäferhund Fell in den ohren

Nicht nur die Ernährung spielt bei der Ohrengesundheit eine wichtige Rolle. Auch die Hygiene muss eben stimmen. Vor allem bei den oben genannten Hunden, die für Ohrenprobleme veranlagt sind. Viel Fell oder hängende Ohren können hier schlechte Voraussetzungen schaffen. Umso wichtiger ist die richtige und regelmäßige Pflege der Ohren.

Eine regelmäßige Kontrolle der Ohren und eine sanfte Reinigung mit warmem Wasser und speziellen Reinigungsmitteln für die empfindlichen Hundeohren sind bei jedem Hund zu empfehlen.

Bei Hunden mit viel Fell in den Ohren kann ein Trimmen oder Entfernen sinnvoll sein. Lass dich hier von einem Experten in Form eines Hundefriseurs beraten. Fell in den Ohren kann zu Wärmestau und Feuchtigkeitsansammlung führen, was Infekte begünstigt.

Die richtige Ernährung gegen Ohrenentzündungen beim Hund

Individuelle Futterberatung

Bei wiederkehrenden Ohrenentzündungen macht ein Blick aufs Futter also immer Sinn, um eine Ursache hier auszuschließen und vielleicht auch selbstgemachte Problemstellen und Immunschwächen durchs Futter zu erkennen und auszutauschen. Denn leider arbeitet nicht jeder Futterhersteller im Sinne der Tiergesundheit, weshalb sehr kreativ geschummelt und deklariert wird, damit wir Hundebesitzer auf Vertrauen setzen müssen, das von Herstellern manchmal ausgenutzt wird.

Damit du nicht mehr auf Vertrauen setzen musst, sondern viele solcher Probleme selbst erkennen kannst. Beraten wir die in der Futterberatung individuell für deinen Hund und schauen, inwieweit eine Ohrenentzündung vom Futter kommen könnte. Wir erklären dir, wie du schlechtes Hundefutter selbst erkennen kannst, und begleiten dich auf Wunsch langfristig mit einer Futterumstellung auf eurem Weg.

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