Schnauzenschmaus

Die französische Bulldogge

Kleiner Familienliebling mit Gesundsheitsballast

Mit ihrem kleinen, meist etwas gedrungen wirkenden Körper und den platten Nasen wirkt die französische Bulldogge auf den ersten Blick etwas eigenartig. Dennoch sind die eine sehr beliebte Hunderasse, denen viele vor allem aufgrund des Niedlich-Faktors schnell verfallen.

Wer sich überlegt, sich eine französische Bulldogge zuzulegen, sollte aber nicht nach Niedlichkeit entscheiden, sondern sich auch über Haltung, Bedürfnisse und potenzielle Krankheiten informieren, damit später kein großes OhNein-Erlebnis folgt. Wir zeigen dir in diesem Blogbeitrag alles Wichtige, was du über die Rasse wissen solltest, und geben dir einige Tipps mit, wie du den häufigsten Rasseerkrankungen bei französischen Bulldoggen vorbeugen kannst.

Französische Bulldogge auf Feld

Herkunft und Geschichte der französischen Bulldogge

Wie der Name es schon verrät, kommen die französischen Bulldoggen aus Frankreich, genauer Paris, und wurden dort als Rassezweig der klassischen Bulldoggen gezielt gezüchtet. Ziel der Zucht war es, einen kleinen Familienhund mit der bulligen Optik zu erreichen. Die klassischen Fledermausohren kamen erst im Laufe der Zeit dazu.

Mit knapp 150 Jahren Rassealter ist der Frenchie oder auch Bully noch recht jung. Erst vor 20 bis 30 Jahren ist die kleine Hunderasse dann bei uns in Deutschland so richtig beliebt geworden und zählt heute zu einer der beliebtesten Hunderassen bei uns.

Charakter und Wesen der französischen Bulldogge

Französische Bulldogge

Französische Bulldoggen sind wunderbare Familienhunde und auch ideal als Begleithunde für Singles oder ältere Menschen. Zwar sind die Kleinen flink und agil und können eine Menge an Kondition zeigen, gleichzeitig sind sie aber auch ruhig und ausgeglichen und fordern im Vergleich zu manch anderer Hunderasse nicht so ein extremes Maß an Auslastung.

Trotz ihrer menschenbezogenen und beziehungssuchenden Art, sollte man den Frenchie aber nicht unterschätzen, denn er weiß mit seiner Art auch zu überzeugen und hat durchaus einen eigenen Kopf, weshalb eine gezielte und gute Erziehung entscheidend wichtig ist.

Erscheinungsbild der französischen Bulldogge

Mit 8 bis 15 Kilogramm gehörten französische Bulldoggen zu den kleineren Hunderassen, vor allem, da sich ihr Gewicht, häufig in einem etwas stämmigen Rumpfbereich zeigt. Zum klassischen Erscheinungsbild gehört die kurze Schnauze mit der eingedrückt wirkenden Nase. Vor allem der recht runde Kopf und die großen, oft stehenden Fledermausohren machen den großen Niedlichkeitsfaktor dieser Rasse aus.

Französische Bulldoggen gibt es in unterschiedlichen Farbbildern. Neben falbfarbend, gestromt und gescheckt, gibt es hierbei aber einige Farben, die durch spezielle Fehl-/Qualzuchten hervorgebracht werden. Diese Farben gehen oft mit Gendefekten, wie dem Merle-Defekt einher und bringen oft eine Vielzahl von Erkrankungsbildern mit sich. Diese Farben sind mittlerweile von der FCI für Züchtungen ausgeschlossen. Zu den Farben gehörten Mausgrau, Schwarz mit rotem Brand und Braun.

Eine besondere Farbe der französischen Bulldogge ist hierbei „blue“, welche aufgrund eines Gendefekts entsteht. Diese Farbe ist von der FCI nicht anerkannt und daher auch nicht verboten, birgt aber eine Vielzahl an Erkrankungsbildern in Zusammenhang mit Haut und Fell. Auch wenn diese Farbe sehr beliebt bei Hundebesitzern ist, ist aufgrund der dazugehörigen Erkrankungen und damit auch des Leidens fürs Tier von einer gezielten Züchtung oder einem Kauf abzuraten.

Gesundheit & Erbkrankheiten bei französischen Bulldoggen

Die Französische Bulldogge ist eine Rasse, die sehr stark in Zusammenhang mit Qualzuchten steht. Vor allem durch die gezielte Züchtung der kurzen Schnauze und des runden Kopfes, kommt es oft zu langfristigen Gesundheitsproblemen, die sich nicht erst im Alter des Hundes bemerkbar machen. Atemprobleme und starkes Röcheln und Schnarchen sind vielen Besitzern nur allzu bekannt. Oft entwickelt sich hierzu aber auch ein chronisches Herzproblem, was noch weit fatalere Folgen für die Zwerge mitbringen kann, durch den ständigen Stress der Organe aufgrund mangelhafter Versorgung mit sauerstoffreichem Blut.

Eine weiterhin vielfache Erkrankung sind Bandscheibenvorfälle und Ellen- sowie Hüftdisplasien, vor allem durch das Liegen vieler französischer Bulldoggen auf dem Bauch mit zur Seite und nach hinten ausgestreckten Beinen.

Leider gibt es noch eine Vielzahl weiterer häufiger Erkrankungen dieser Rasse. Unter anderem hierbei bei den Bereichen Augen, Haut und Ohren. Aber auch Allergien sind aufgrund der starken Zuchtgeschichte vielzählig vertreten und machen das Leben für viele Frenchis sehr anstrengend.

Französische Bulldogge liegend

Viele französische Bulldoggen erreichen aufgrund dieser hohen Menge an Erkrankungen nur ein Altern von 6 bis 8 Jahren und haben viele der Jahre mit chronischen Problemen zu kämpfen.

Passende Ernährung für französische Bulldoggen

Zwar kann man genetisch bedingte Erkrankungen nicht durch eine passende Ernährung wegzaubern, aber durch eine passende Ernährung diesen Erkrankungen vorbeugen und ihnen entgegenwirken. Vor allem den häufigen Allergien kann durch eine darmunterstützende Ernährung mit vielen wertvollen Proteinen bereits entgegengewirkt werden.

Eine gezielte entzündungshemmende Ernährung mit guten Ölen, die ein passendes Omega-3-zu-Omega-6-Verhältnis haben, und eine gezielte Förderung des idealen Gleichgewichts im Säure-Basen-Haushalt können vielen Infekten im Bereich Haut, Augen und Ohren bereits vorbeugend helfen.

Vor allem für die Gelenke und Bandscheiben sollte schon im jungen Alter eine Ergänzung mit Grünlippmuschel erfolgen. Somit kannst du die Stabilität und Aufrechterhaltung der Gelenkflüssigkeit fördern und Verkalkungen in den Gelenken wird somit etwas entgegengewirkt.

Die französische Bulldogge als deutscher Liebling

Auch trotz seiner Erkrankungen bleibt die französische Bulldogge wohl ein Liebling bei uns Deutschen und eine Liebe zu diesen kleinen Schätzen ist wohl für alle nachvollziehbar. Wenn du dich für eine französische Bulldogge entscheidest, bist du dir aber nun der Risiken und Herausforderungen dieser Rasse bewusst und kannst gezielt entscheiden, ob du diese Risiken für deinen Liebling in Kauf nehmen möchtest.

Wenn du eine französische Bulldogge kaufst, achte auf die Zuchtfamilie und informiere dich, ob die Züchter die FCI-Standards einhalten, um potenzielle Generkrankungen wenn möglich im Rahmen zu halten.

Und wenn du bereits eine französische Bulldogge hast, weißt du jetzt, wie du sie bestmöglich unterstützen kannst, um so vielleicht die eine oder andere Erkrankung im Rahmen zu halten oder wenn möglich, gar nicht erst mit diesen Erkrankungen in Zukunft kämpfen zu müssen. Damit ihr zusammen eine möglichst lange und schöne Lebenszeit habt.

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