Schnauzenschmaus

Ausschlussdiät beim Hund

Wann und wie sie sinnvoll ist

Wenn dein Hund sich schon länger oder kurz nach einer Futterveränderung kratzt, die Pfoten leckt oder ständig pupsen muss, könnte er eine Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie haben, die ihm das Leben schwer macht. In solchen Fällen kann eine Ausschlussdiät Klarheit schaffen, was genau das Problem bei der Ernährung ist. Eine Ausschlussdiät ist mit wenig Aufwand gemacht und zeigt dir oft schon sehr schnell, was dein Hund nicht verträgt. 

In diesem Beitrag erfährst du, wann eine Ausschlussdiät beim Hund sinnvoll ist, was genau dahintersteckt und wie sie Schritt für Schritt durchgeführt wird. Mit dieser Anleitung kannst du eine Ausschlussdiät ganz einfach angehen und deinem Hund somit für die Zukunft viel Erleichterung verschaffen.

Wann macht eine Ausschlussdiät Sinn?

Eine Ausschlussdiät ist immer dann sinnvoll, wenn dein Hund Symptome zeigt, die auf eine Unverträglichkeit oder -allergie hindeuten. Diese Anzeichen können vielfältig sein und oft kommt man bei den Symptomen im ersten Moment gar nicht auf das Futter als Auslöser:

  • Verdauungsprobleme
    Durchfall, Erbrechen, Blähungen, Bauchgrummeln, Mundgeruch oder Schmatzen

  • Hautprobleme
    Juckreiz, Hautausschläge, Rötungen oder Haarausfall, tränen der Augen, plötzlich stumpfes oder unschön riechendes Fell

  • Ohrenentzündungen
    Wiederkehrende Ohrenentzündungen, Rötungen im Ohr oder viel Ohrenschmalz

  • Verhaltensänderungen
    Unruhe, Nervosität oder Aggressivität, Futterverweigerung

Hunde bekommt futter

Treten diese Symptome kurz nach einem Wechsel des Futters auf, ist eine Unverträglichkeit oder Allergie sehr wahrscheinlich. Aber auch wenn die Symptome schleichend kommen oder schon länger auftreten, sollte man diesen Dingen auf den Grund gehen.
Wenn die äußeren Faktoren wie Flöhe, Infekte oder Darmparasiten ausgeschlossen sind und die Symptome weiterhin bleiben, macht eine Ausschlussdiät zur Sicherheit immer Sinn.

Was ist eine Ausschlussdiät?

Eine Ausschlussdiät, auch Eliminationsdiät genannt, ist eine Methode, um herauszufinden, welche Futterbestandteile allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten verursachen. Umgesetzt wird sie, indem du nacheinander gewisse Inhaltsstoffe aus dem Futter ausschließt bzw. ersetzt, um so feststellen zu können, ob ein Inhaltsstoff im Futter das Problem auslöst.

Hierbei stehen oft im ersten Schritt die Fleischquellen im Vordergrund, da diese am häufigsten die Ursache einer Unverträglichkeit oder Allergie sind. Weiterhin können aber auch die künstlichen Stoffe, wie Konservierungsstoffe, häufig ein Auslöser sein. Seltener, aber trotzdem möglich, sind Allergieauslöser in Gemüse und Obst, hier meistens dann Getreide bzw. Gluten.

Hinweis: Oft hilft bereits ein Futterwechsel auf ein naturbelassenes, leicht verdauliches Nassfutter ohne Zusatzstoffe, um erste Erfolge zu erzielen. Naturbelassene Futter haben gleich mehrere Vorteile:

  • oft keine künstlichen Inhaltstoffe, die als Auslöser fungieren können
  • kurze Inhaltsliste, die Problemauslöser leicht ausschließbar macht
  • Schonende Verarbeitung, die die Belastung des Verdauungstrakts minimiert.

Wie lange dauert es bis zur Besserung

Bei einer Ausschlussdiät spielt immer auch ein wenig Glück hinein, wie lange es am Ende dauert, den Problemauslöser auszumachen. Sehr oft reicht die Umstellung auf ein Naturfutter bereits. Hier sind weniger Inhaltsstoffe und vor allem künstliche Inhaltsstoffe drin, die Allergien auslösen können.

Wenn dieser Wechsel nicht reicht, beginnt das Durchtesten. Je nach Glück erwischt man schnell den Problemlöser. Wenn dieser aus dem Futter raus ist, kann man manchmal bereits innerhalb weniger Tage eine Besserung erkennen. Hier kommt es auch auf die Stärke der Symptome an. Hat der Hund sich vorher dauernd gekratzt, merkt man schnell, wenn es damit aufhört. Manche Schadstoffe brauchen aber auch Wochen, bis sie aus dem Körper heraus sind.

Hier kann eine Leberreinigung helfen. Diese macht aber nur dann Sinn, wenn das Futter als Grundlage keine neuen Schadstoffe mehr liefert. Ein hochwertiges Naturfutter bietet hier eine gute Grundlage. Eine Leberreinigung sollte immer mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater abgestimmt und betreut werden.

So führst du eine Ausschlussdiät durch

Eine Ausschlussdiät erfordert Geduld und Konsequenz. Der Prozess läuft in mehreren Phasen ab:

1. Vorbereitungsphase  
Vor dem Start solltest du mit deinem Tierarzt oder einem Ernährungsberater sprechen. Gemeinsam könnt ihr die passenden Futterbestandteile auswählen und die Diät bzw. das Ausschlussfutter planen. Eine genaue Anamnese, welche Futter bisher gegeben wurde, ist wichtig.
Außerdem sollten andere Ursachen für die Symptome vor der Ausschlussdiät abgestimmt und ausgeschlossen werden.

2. Initiale Ausschlussphase  
In dieser Phase erhält dein Hund über 2-4 Wochen ausschließlich das festgelegte Ausschlussfutter. Ideal hierfür ist entweder ein Naturfutter in Nassform mit wenigen Inhaltsstoffen oder BARF nach klaren Anweisungen und abgestimmt auf die Bedürfnisse deines Hundes.

Während der Ausschlussdiät dürfen keine anderen Nahrungsmittel, Leckerlis oder Kauartikel gegeben werden. Jetzt ist zu beobachten, ob die Symptome deines Hundes abklingen oder weiterhin bleiben.

3. Weiterer Ausschluss
Bleiben die Symptome vorhanden oder verschlimmern sie sich, werden nun die Inhaltsstoffe ausgetauscht, beginnend mit der wahrscheinlichsten Komponente. Diese ist oft die Proteinquelle, also das Tier/Fleisch. Anschließend folgen die Gemüse-/ Obstsorten.

Nach jedem Austausch einer Komponente sollte man wiederum 1 bis 2 Wochen warten, ob der Austausch eine Verbesserung bringt.

4. Festigung
Wenn die Symptome verschwinden, kann man nun auf unterschiedlichen Wegen fortfahren. Ein gut inhaltlich aufgestelltes Naturfutter kann als Hauptfutter beibehalten werden. Wenn Gebarft oder selbst gekocht wurde, muss geprüft werden, ob alle für den Hund notwendigen Komponenten inklusive der Mineralstoffe vorhanden sind. Nur dann kann die Fütterung so beibehalten. Ansonsten muss nach einem Futter mit ähnlicher Zusammensetzung und ohne die Allergieauslöser gesucht werden.

5. Dokumentation und Unterstützung der Regeneration 
Halte während der Diät fest, wie dein Hund auf verschiedene Bestandteile reagiert. Basierend auf diesen Erkenntnissen weißt du langfristig, was du deinem Hund zu fressen anbieten kannst und was nicht.
Eine Allergiephase strapaziert deinen Hund in der Vitalität, aber auch direkt im Magen-Darm-Trakt. Hier macht eine Unterstützung gezielt für den Darm immer Sinn. Manche Unverträglichkeiten lassen sich so wieder loswerden, wenn die Ursache nicht das Lebensmittel an sich, sondern die geschädigte Darmflora war.
Mehr zum Thema Darmgesundheit kannst du in unserem Blogbeitrag „gesunde Darmflora“ nachlesen.

Vorteile einer Ausschlussdiät beim Hund

  • Klarheit über Unverträglichkeiten
    Du erkennst genau, welche Zutaten dein Hund nicht verträgt.
  • Verbesserte Gesundheit
    Durch das Vermeiden von Allergenen erhält dein Hund eine beschwerdefreie und ausgewogene Ernährung.
  • Individuelle Ernährung
    Du kannst das Futter optimal auf die Bedürfnisse deines Hundes anpassen.

Wenn du dir unsicher bist, wie du starten sollst, gibt es mittlerweile viele Hilfsmittel, die den Prozess unterstützen. Es gibt zum Beispiel praktische Futtertagebücher oder Apps, die speziell für Ausschlussdiäten entwickelt wurden. Diese helfen dir, den Überblick zu bewahren und Trends in der Reaktion deines Hundes schneller zu erkennen.

Die beste Unterstützung auf dem Weg ist aber immer ein Ernährungsberater oder ein Tierarzt, der im Bereich Tierernährung weitergebildet ist. Gerne unterstützen wir dich mit einer Futterberatung und schauen gemeinsam, ob die Symptomauslöser am Futter liegen könnten.

Mein persönlicher Tipp

Notizbuch Ausschlussdiät beim Hund

Ein Tagebuch kann bei der Ausschlussdiät beim Hund ein wertvolles Hilfsmittel sein. Notiere dir täglich, welche Futterbestandteile du ausprobiert hast und wie dein Hund darauf reagiert hat. So behältst du den Überblick und kannst gezielt auf neue Erkenntnisse reagieren.

Um dir die Dokumentation zu erleichtern, findest du online Vorlagen oder spezielle Hunde-Tagebücher. Diese sind oft mit hilfreichen Checklisten ausgestattet und bieten Platz für Notizen zu Verhalten, Gesundheit und Futter. Als Basis reicht aber auch ganz einfach ein kleines Notizbuch, in dem du alle Veränderungen festhältst.

Fazit zur Ausschlussdiät beim Hund

Eine Ausschlussdiät ist zwar manchmal ein langer Prozess, jedoch ist es die beste Option, um sicherzustellen, wo eine Unverträglichkeit beim Futter besteht. So kannst du wirklich sicher sein, welche Lebensmittel für deinen Hund eine Herausforderung sind und welche du somit meiden solltest.
 
Leider häufen sich heute immer mehr die Fälle von Unverträglichkeiten beim Hundefutter. Mehr hierzu kannst du auch hier noch nachlesen. Viele Futterbesitzer greifen hier zu schnell zu Allergikerfuttern oder Proteinquellen wie Känguru oder Pferd. Dies sollte aber, wenn möglich, die letzte Option bleiben und nicht zur Grundlage werden. Da nicht alle Allergikerfutter langfristig gesund, sondern nur für kurzfristige Diäten geeignet sind. Daher kann eine Ausschlussdiät beim Hund hier zeigen, was noch geht, bevor man zur letzten Option greift.
 
Oft kann eine Umstellung auf ein schonendes Naturfutter mit weniger Inhalts- und Zusatzstoffen schon auf dem Weg helfen. Und auch der Aufbau einer gesunden Darflora ist hier ein großer Punkt, der dabei helfen kann, Unverträglichkeiten wieder abzubauen bzw. vorzubeugen. Mehr zum Thema „gesunde Darmflora“ kannst du in meinem Blogbeitrag hierzu lesen. 
 

Diesen Weg musst du aber nicht alleine gehen. Eine individuelle Futterberatung hilft dir, die optimalen Zutaten für deinen Vierbeiner zu finden. Gemeinsam erarbeiten wir ein Fütterungskonzept, das auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist. Kontaktiere mich jetzt für eine kostenlose Beratung und erfahre, wie du deinem Hund ein möglichst gesundes und beschwerdefreies Leben ermöglichen kannst!

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